System Shock 2
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  System Shock 2 - Verpackung   System Shock 2
  EA / Irrational Games /
  Looking Glass Studios

  getestet von
  Thomas Lohmann
  www.rainbowtom.de
Screenshots von Thomas, von Christian (echterpreiss@bluewin.de) und von systemshock.de

Worum geht's?

Im Jahr 2072: der riesige Computer Shodan auf einer Raumstation dreht durch und will die Erde zerstören. In letzter Sekunde gelingt es einem Hacker, den PC abzuschalten.

42 Jahre später: TriOptimum, der größte Weltkonzern, hat einen Antrieb für Lichtgeschwindigkeit erfunden. Entgegen den Warnungen ihrer Wissenschaftler will der Konzern den Antrieb testen und baut ein neues Raumschiff, die "von Braun". Die UNN liegt seit langem im Streit mit den Konzernen und versucht, den Test zu verhindern. Der Konzern setzt sich aber durch, muß jedoch ein UNN-Raumschiff, die "Rickenbacker", an die "von Braun" koppeln. Beide Schiffe starten.

67 Billionen Meilen von der Erde entfernt werden Fragmente eines Notsignals vom Planeten Tau Ceti 5 - eine unbekannte Welt - aufgefangen...
 

Komplex...

Hier setzt die Geschichte ein. Sie sind Mitglied der Rickenbacker-Besatzung und erwachen aus dem Kyro-Schlaf auf der von Braun. Überall liegen Leichen und das Raumschiff ist auch nicht in bestem Zustand. Ihre einzigen Anhaltspunkte sind sporadische E-Mails von Dr. Polito, einer weiteren Überlebenden. Mutanten machen die Decks unsicher und greifen sie an, die Laboraffen scheinen intelligent geworden zu sein und schießen mit Energiebällen auf sie, seltsame, nie gesehene Wesen tauchen auf und das bordeigenene Sicherheitssystem hat nur noch das Ziel, ihnen das Licht auszuknipsen. Der Sicherheitscomputer Xerxes hat die Macht übernommen und das Raumschiff zu einer Brutstätte für die Mutantenrasse "Die Vielen" umfunktioniert. Und irgendwann gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit Shodan, dem durchgeknallten Computer aus dem ersten Teil. Dann machen sie sich mal an die Arbeit...

System Shock 2 ist eine seltsame, aber trotzdem äußerst gelungene Mischung aus Action und Rollenspiel mit kleineren Adventure-Anteilen. Zu Beginn haben sie die Wahl zwischen 3 verschiedenen Charakteren: Marines (in dieser Rolle ballern sie sich hauptsächlich durchs Spiel), Navy-Offizier (mit dem Schwerpunkt auf technische Fähigkeiten wie Computer hacken) oder OSA-Agent mit diversen Psi-Fähigkeiten (damit können sie sich zum Beispiel unsichtbar machen oder Gegenstände schweben lassen). Damit ist es aber nicht getan: ihre Fähigkeiten müssen sie sich erst erarbeiten und die notwendigen Mittel finden sie natürlich erst nach und nach. Alternativ bekommen sie für gelöste Zwischenaufgaben Cyber-Module (vergleichbar mit Erfahrungspunkten), die sie gegen neue Fähigkeiten eintauschen können. Dummerweise lassen alle benötigten Kräfte auch wieder nach und Materialien und Waffen nutzen sich ab - oftmals ist ein massiver Schraubenschlüssel ihre einzige Verteidigungsmöglichkeit. Der gesamte Charakterkomplex ist dermaßen kompliziert, das er nur so angerissen werden kann. Alle Fähigkeiten können sie nicht erlernen, konzentrieren sie sich auf eine oder zwei und versuchen sie, diese möglichst gut auszuarbeiten - dann haben sie schon sehr viel zu tun. Netterweise werden sie nicht ganz allein gelassen: neben einem kleinen Trainingsparcour zu Beginn, in dem sie die Handhabung der wichtigsten Gegenstände und des Interface erlernen, finden sie überall im Spiel Hilfs-Computer, die ihnen wichtige Sachen erklären. So lernen sie permanent Neues und es wird nie langweilig.

Trotz dieser Komplexität ist das Interface sehr übersichtlich geblieben und recht einfach und intuitiv zu bedienen. Alle benötigten Infos können dort in eigenen Fenstern angezeigt werden und verschwinden wieder, wenn sie es nicht mehr brauchen. Lediglich die Psi-Kräfte bedürfen mehrerer Klicks. Allerdings sollten sie sich nie zu lange mit ihrem Inventar beschäftigen - nur weil sie gerade dort irgendetwas nachschauen, warten ihre Gegner nicht, bis sie wieder kampfbereit sind.

Etwas unübersichtlich und nicht immer logisch plaziert sind die Hotkeys - aber bei Bedarf können sie diese umprogrammieren. Ansonsten steuern sie komfortabel mit der Maus und die wichtigsten Tastaturbefehle lernen sie notgedrungen schnell - sonst kommen sie nicht weit.

Grundsätzlich gilt hier: vorsichtiges Anschleichen hat höchste Priorität. Wie Schwarzenegger einfach Räume stürmen bringts überhaupt nicht: schon hat sie eine Überwachungskamera entdeckt und von allen Seiten stürmen Dutzende von Gegnern heran - und jeder braucht nur 3 - 4 Treffer, um sie nach "Los" zurückzuschicken.
 

Grafik und Sound:

Für die Grafik wurde die Engine aus "Thief - The Dark Project" wiederverwendet. Sicherlich gibt es schöneres, aber für ein Raumschiff mit vielen, kleinen Räumen und verwinkelten Gängen ist das völlig ausreichend. Vor allem die Übersetzung ins Deutsche ist sehr gründlich geworden: es wurden nicht nur alle Textur-Inschriften eingedeutscht, sogar an verschiedene Dialekte bei den Nachrichten der Audio-Logs wurde gedacht. Und - vor allem: es gibt keine Bugs! Oder jedenfalls keine, die einem auffallen - in diesem Spiel verschwinden keine Körperteile in der Wand, weil die Kollisionsabfrage mal wieder schlampig programmiert wurde. Für die BPJS wurde das reichlich auftretende Blut grün eingefärbt - ansonsten hat keine spezielle Zensur für den deutschen Markt stattgefunden. Und diese grünen Pfützen überall haben den angenehmen Nebeneffekt, das die Athmosphäre im Spiel gleich nochmal etwas gruseliger wird. Die Gegner sind hervorragend animiert und nicht im geringsten pixelig - es sei denn, sie lassen sie ganz nah an sich ran... das ist aber sehr ungesund. Die KI ihrer Feinde ist bemerkenswert - sobald die Mutanten sie erblicken stürmen sie sofort auf sie zu - und die wollen keinen Kirschtee trinken. Könnten diese niedlichen Untoten auch noch Leiter und Lift benutzen, wäre es perfekt. Aber seien sie froh, das die das nicht können - das ist allzuoft ihre einzige Chance. Perfektioniert wird alles durch den Sound - irgendwo im Dunkeln hören sie die Kameras surren, Gegner herumlaufen oder Affen kreischen, sie sehen aber nichts. Hinter ihnen bewegt sich auch was und was hinter der nächsten Tür wartet... an bestimmten Stellen setzt eine adrenalin-aufputschende und geradezu hypnotische Musik ein, die ihnen Schweißperlen auf die Stirn zaubert. Und wenn es zwischendurch dann mal wieder ganz still ist, trägt das auch nicht gerade zur Entspannung bei - denn auf einmal redet ihr oberster Gegner mit ihnen - er beobachtet sie. Big Brother ist ein Dreck dagegen.

Das Fehlen von anderen Menschen kann man manchmal bemängeln - nirgendwo lebende Wesen, die sich ihnen anschließen und helfen. Nur Tote, Audio-Logs und E-Mails. Aber das ist ja eigentlich auch so gewollt: sie sind allein und die anderen sind "Die Vielen"...
 

Fazit:

System Shock 2 ist sicher kein Spiel für jeden. Shooter- und Rollenspiel-Elemente sollten ihnen liegen, denn der Adventure-Teil hat zwar diverse Puzzles, aber so richtig herausfordernd ist das nicht. Außerdem tritt das bei dem permanenten Kampf ums Überleben gerne in den Hintergrund. Anfänger werden es ziemlich schwer haben, aber dafür ist dieses Spiel eine echte Herausforderung. Sie haben zwar die Möglichkeit die Schwierigkeit anzupassen (von leicht bis unmöglich), aber selbst der leichteste Modus ist eine harte Nuß. Auch nach vielen Stunden fürchten sie sich vor dem, was hinter der Gangbiegung lauert...

Perfect Game
 
Wertung: 1
 
      Wenn erstmal die
      hochkomplexen
      Charakterstruktu-
      ren geschafft sind,
      ist dieses Spiel
      ein Garant für
      spannungsgeladene
      Stunden vor dem
      Rechner, bei denen
      die Zeit viel zu
      schnell vergeht.
      Hoher Suchtfaktor.
 
 

  • Spannung, Angst,
    Spannung, Grusel,
    Spannung, Adre-
    nalin, Spannung...
  • Dieses Spiel läßt
    niemanden kalt.
    Man wird - ob man
    will oder nicht -
    in seinen Bann
    gezogen
  • eine fast geniale
    KI
  • sorgfältig pro-
    grammiert und
    keine auffallen-
    den Bugs
  • schöne Grafik
  • hervorragender
    Sound
 

  • sehr schwierig
    für Anfänger und
    Gelegenheits-
    spieler
  • Charakter-Gene-
    rierung etwas
    zu komplex
  • einzelne Hotkeys
    unlogisch plaziert
  • hoher Verbrauch
    an Taschen-
    tüchern wegen
    Angstschweiß...
 

 
Screenshot 1 Kuscheltierchen...

Screenshot 2 Das Interface

Screenshot 3 Eine Lagerhalle

Screenshot 4 Hier kommt Psi-Kraft
zum Einsatz

Screenshot 5 Ein Cyborg

Screenshot 6 Unheimlich...

Screenshot 7 Ein Roboter

Screenshot 8 Wohin?

Screenshot 9 Rgenerationskammer

Screenshot 10 Mutanten

Screenshot 11 Überwachungskammer