Indiana Jones 5
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12. Dezember 1999

 
 
 
    Indiana Jones und
  der Turm von Babel

  LucasArts / THQ

  getestet von
  Mario Müller
 

Bibelstunde für Abenteurer

Der Mann mit Hut und Peitsche ist wieder da! Der fünfte Teil von Indy's Abenteuern spielt im Jahr 1947. Eigentlich wollte Indiana sich von den Strapazen der vergangenen Jahre erholen, doch daraus wird mal wieder nichts...

Eine alte Bekannte, Sophia Hapgood, taucht plötzlich auf und bittet ihn um seine Hilfe. Sie arbeitet mittlerweile für die neu gegründete Central Intelligence Agency - kurz CIA - und untersucht einen höchst ungewöhnlichen Fall: Die Sowjetunion lässt in den Ruinen von Babylon Ausgrabungen vornehmen. Der russische Gelehrte Gennadi Volodnikov glaubt, dass der mächtige Gott Marduk den legendären Turm von Babel erbauen ließ und dass es sich bei besagtem Bauwerk um eine Zeitmaschine handelte, die die Babylonier aus Angst wieder einrissen. 4 Anhänger Marduks flüchteten mit Einzelteilen der Maschine und verteilten sie so auf der ganzen Welt. Indy's Aufgabe ist es - wie könnte es anders sein - die einzelnen Artefakte vor den Sowjets zu finden und den erneuten Zusammenbau der Maschine so zu verhindern.
 

Auf den Spuren von Miss Croft

Das Spiel beginnt mit einer Art Trainingslevel, der dem Spieler die Möglichkeit gibt, sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Diese ist nahezu detailgetreu von der Tomb Raider-Reihe übernommen. Leider tritt Indy etwas behäbiger auf und legt nach jedem Sprung erstmal eine kleine Pause ein. Artistische Bewegungskombinationen wie bei Kollegin Croft sind hier also nicht möglich.

Außerdem zielt Indy nicht automatisch in Richtung seiner Gegner sondern muss manuell ausgerichtet werden, was den Schwierigkeitsgrad zusätzlich anhebt. Für alle, die dieser Herausforderung nicht gerecht werden gibt es einen 6-stufig einstellbaren Schwierigkeitsgrad, welcher jederzeit während des Spiels verändert werden darf. Aber Achtung: Nur wer für die Dauer des gesamten Spiels die schwierigste Einstellung wählt hat die Möglichkeit einen maximalen "I.Q." von 1000 Punkten zu erreichen. Dieser sogenannte Indy-Quotient hängt außerdem davon ab, wieviele Schätze man im Spiel entdeckt. In jedem Level sind 10 Artefakte oder andere Kostbarkeiten versteckt, die teilweise nur sehr schwer zu finden sind. Die Suche lohnt sich aber gleich in zweierlei Hinsicht: Neben einem höheren Punktekonto erhält Indy dafür auch Geld, welches sich nach jedem abgeschlossenen Level in der Handelsstation in Verbandskästen, Gegengift und Munition investieren lässt. Wer besonders viel auf dem Konto hat, kann sich sogar eine geheime Karte leisten, welche den Weg in ein Extra-Level ermöglicht. Indy kehrt darin nach Peru an den Schauplatz des ersten Films "Jäger des verlorenen Schatzes" zurück und muss wieder einmal zahlreiche Fallen überstehen. Eine große rollende Steinkugel darf da natürlich nicht fehlen ...

Wer sich in den Gängen der teilweise sehr komplex aufgebauten Szenarien mal verlaufen hat, findet zumindest teilweise Hilfe in der jederzeit verfügbaren Automap. Diese ist zwar nur zweidimensional, zeigt die Höhenstufen aber mit verschiedenen Farben an. Wer im Spiel steckenbleibt kann sich auf dieser Karte mit einem Kreuz anzeigen lassen, wo es weitergeht. Dieser kleine Tipp hilft einem aber nicht immer wirklich weiter und kostet außerdem jeweils einen I.Q.-Punkt.
 

Eckige Grafik, tolle Atmosphäre

Die Grafik-Engine mag zwar veraltet sein und manchmal etwas grob aussehen, dennoch sind die Schauplätze von Indys Abenteuern sehr stimmungsvoll und abwechslungsreich gestaltet. Außerdem findet sich überall die typische Indy-Atmosphäre wieder. Mit Fedora-Hut, der universell einsetzbaren Peitsche und vor allen Dingen der Stimme des deutschen Harrison Ford-Synchronsprechers ist das Original gut umgesetzt. Indy hat übrigens nicht nur in den Zwischensequenzen, die in der Spiel-Engine ablaufen, etwas zu sagen, sondern gibt auch beim Erkunden der Umgebung den einen oder anderen Kommentar zur Situation ab und warnt beispielsweise mit den Worten "Hier stimmt doch irgendetwas nicht..." den Spieler vor Fallen.
 

Von Freund und Feind

Die Gegnerpalette besteht hauptsächlich aus russischen Soldaten und einer Menge Getier, wie Spinnen, Schlangen und Wölfen. Die KI ist zwar nicht überragend, aber immerhin in Ansätzen vorhanden. Außerdem gilt es vor dem Erwerb von jedem Maschinenteil einen besonders starken Gegner zu besiegen, was nur durch eine ausgefeilte Taktik und nicht mit simpler Waffengewalt möglich ist.

Wenn Indy sich mal nicht mit böswilligen Gegnern herumschlagen muss, gilt es Rätsel zu lösen, die meistens originell gestaltet sind und über simples Schalter drücken und Schlüssel finden herausgehen. Der Small Talk mit anderen Charakteren kommt allerdings etwas zu kurz. Die wenigen Unterhaltungen lassen sich vom Spieler nicht einmal beeinflussen.
 

Motivierend und unterhaltsam

Besonders positiv hervorzuheben ist die Langzeitmotivation des Spiels. Die abwechslungsreichen Schauplätze werden zunehmend interessanter und die Maschinen und Rätsel immer größer und komplexer. Zusätzlich erhält Indy mit jedem neuen Maschinenteil verschiedene Fähigkeiten. So kann er nach und nach Mauern zum Einsturz bringen, sich unsichtbar machen und sogar an bestimmten Stellen durch die Level schweben.

Sehr bedauerlich ist die fehlende Musikuntermalung im Spiel. Die sehr gelungenen Kompositionen von Clint Bajakian und die altbekannten Indiana Jones - Themen kommen nur bei besonderen Ereignissen und Zwischensequenzen zum Einsatz.

Auch der typische LucasArts-Humor kommt nicht zu kurz. So kann man sich per Cheat (F10 drücken und 'makemeapirate' eingeben) in Guybrush Threepwood verwandeln und sogar den Frisörsalon aus Monkey Island 3 besuchen. Auch sehr amüsant: Indy kann mit einem Kreidestück an fast allen Wänden Markierungen hinterlassen, wobei er immer etwas anderes zeichnet: Beispielsweise die Bundeslade oder R2-D2. Wer ganz genau hinschaut wird auch Kult-Hase Max wieder entdecken...
 

Fazit:

Fans klassischer Abenteuer werden der guten alten 2D-Adventure-Zeit wohl etwas nachtrauern. Aber Indy bleibt ganz einfach Indy und macht auch in der dritten Dimension noch eine Menge Spaß! Wer allerdings dem Tomb Raider - Spielprinzip überhaupt nichts abgewinnen kann, sollte sich den Kauf doch besser zweimal überlegen. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf den von Core Design mit Lara Croft eingeführten typischen Action-Adventure-Elementen, wobei es LucasArts aber gelungen ist deutlich mehr Kino-Atmosphäre aufkommen zu lassen, als die Konkurrenz.

Perfect Game
 
Wertung: 1-
 
      Zwar ein deutlicher
      Tomb Raider-Klon,
      aber mit mehr
      Tiefgang und Atmos-
      phäre. Für Fans
      ein Muß!
 
 

  • echte Indy-
    Atmosphäre
  • 6 Schwierig-
    keitsgrade
  • tolle Story
  • abwechslungs-
    reiche Puzzles
  • Originale Musik
  • Harrison Fords
    Synchronsprecher
 

  • etwas veraltete
    Grafik
  • unkomfortable
    Steuerung
  • keine beinfluss-
    baren Dialoge
 

 
Screenshot 1 Hallo, ist jemand
zu Hause?

Screenshot 2 Die Totenköpfe
verheißen Gefahr!

Screenshot 3 Ist das wirklich Guybrush
Threepwood? Ein Cheat
macht's möglich.

Screenshot 4 Ein Wintermärchen...

Screenshot 5 Hier verschwommen zu
sehen: Die Automap

Screenshot 6 Das eiskalte Wasser ist
für Indy tödlich!

Screenshot 7 Ein Hubschrauber
fliegt über den Canyon

Screenshot 8 Praktisch, dieser Aufzug!

Screenshot 9 Sophia Hapgood und
Simon Turner vom CIA

Screenshot 10 Indy auf hoher See

Screenshot 11 Ein grausiger Fund

Screenshot 12 Lichtspiele in Ägypten

Screenshot 13 Indy erkundet einen
Lagerraum

Screenshot 14 Eine alte Grabanlage